was ist eigentlich »reaktanz«?
das sozialpsychologische reaktanz-konzept geht zurück auf jack w. brehm, der 1966 die erste wissenschaftliche arbeit dazu veröffentlichte. etwas abstrakt gesagt ist es das, was sie empfinden, wenn sie ihre entscheidungsfreiheit als eingeschränkt wahrnehmen. in einem verständlicheren beispiel gesprochen: wenn sie sich angewöhnt haben, ihre cd-sammlung als audiodateien auf dem pc zu archivieren, und sie eine regulär gekaufte neuerscheinung durch einen kopierschutz daran hindert ihre sammlung zu vervollständigen, werden sie vermutlich einen starken willen entwickeln, die technische sperre irgendwie zu umgehen: sie erleben reaktanz.
und wer weiß, vielleicht erleben sie auch reaktanz angesichts des umstands, daß ihnen wesentliche inhalte dieser homepage als unangemeldete besucherin vorhenthalten bleiben ;-)
prinzipiell ist reaktanz nicht auf das entziehen von »möglichkeiten« beschränkt -- zentral ist die wahrgenomme einschränkung der eigenen entscheidungsfreiheit. insofern ist auch das auferlegen von pflichten dazu geeignet, reaktanzerleben -- und in letzter konsequenz reaktantes verhalten -- hervorzurufen.
falls sie mehr über reaktanz erfahren möchten, ist z.b. der
wikipedia-artikel1 eine gute anlaufstelle.